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"Heimat & Handwerk"

Richtig Sägen? Nur mit dem richtigen Sägeblatt!

Anna-Lena Mack | 2. November 2021
Ratgeber

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Worin unterscheiden sich die Sägeblätter und welches passt zu welchem Zweck?

Ohne das richtige Sägeblatt wird es schwierig, den gewünschten Schnitt perfekt auszuführen. Ob Kunststoff, Holz oder Metall, die Kreissäge ermöglicht jedoch mit dem richtigen Sägeblatt Schnitte in vieles an Materialien. Nach diesem Ratgeber finden Sie für jegliche Anwendung, das passende Kreissägeblatt! Sägeblätter weisen verschiedene Merkmale auf, um sich auf verschiedene Anwendungen zu spezialisieren. Das Material des Blatts, die Form, Anzahl und die Stellung der Zähne sowohl auch die Spantiefe spielen bei der Auswahl eine maßgebende Rolle. Dazu darf auch der passende Durchmesser, die Schnittgeschwindigkeit und die Drehzahl nicht außer Acht gelassen werden.

• Step-By-Step führen wir Sie durch die Auswahl des richtigen Sägeblatts für den perfekten Schnitt!

Die Zahnstellung: Positiv, Neutral oder Negativ?

Die Stellung der Zähne hat einen großen Einfluss auf die Handhabung der Säge und das Ergebnis. Die drei Zahnstellungen eignen sich für verschiedene Materialien, wobei verschiedene Vorgaben beachtet werden müssen um Gefahren zu vermeiden oder das Sägeblatt zu beschädigen.

Dabei werden drei Zahnstellungen unterschieden:


  • Eignet sich ideal zur Bearbeitung von Holz

  • Fremdkörper können durch die Spanlücke hineingezogen werden → Zahnbruch

  • Steht im positiven Winkel links der Mittelachse

  • Hohe Belastung der Zahnspitze durch erhöhte Vorschubskräfte



  • Hervorragende Ergebnisse bei Anwendung mit Metall

  • Sägen verläuft unproblematisch bei Kontakt mit Fremdkörpern

  • Höherer Vorschub vorausgesetzt

  • Hohe Beanspruchung der gesamten Zahnvorderkante

  • Steht ohne Winkel zur Mittelachse (Parallel)

  • Zur Nutzung mit harten Stoffen empfohlen

  • Gefahr von Rücklauf, da sich die Zähne vom Material wegstoßen

  • Mehr Kraft beim Vorschub benötigt

  • Steht im negativen Winkel links der Mittelachse

Material des Sägeblatts: Welcher Werkstoff wird bearbeitet?

Sägeblätter unterscheiden sich, je nach dem Werkstoff welcher bearbeitet wird, in Ihrer Beschaffenheit. Dabei werden in der Norm zwei Arten von Sägeblattwerkstoffen verwendet: Verbundkreissägeblätter und einteilige Kreissägeblätter.





Merkmale
Weisen hohe Aggressivität durch ihre scharf geschliffenen Zähne auf → Schnellere Abnutzung, sowohl geringere Robustheit. Geringe Standzeit bei Hartholz und Verbundwerkstoffen, jedoch manuell nachschleifbar

Beschaffenheit
aus Bandstahl oder
Hochgeschwindigkeitsstahl hergestellt

Verwendung bei:
Quer- und Längsschnitte in Vollholz. Erzielen eine hohe Schnittqualität in weichem Holz




Merkmale
Hartmetallzähne sind langlebig und sind resistent ggü. hoher Hitze Lange Standzeit bei Harthölzern sowie Verbundwerkstoffen

Beschaffenheit
Ein Tragkörper aus Metall dient als Basis, auf welcher Zähne aus Hartmetall oder Diamanten befestigt werden

Verwendung bei:
Effizientes Trennen, Ablängen, Auftrennen und Nuten von Harthölzern und Verbundwerkstoffen (aber auch andere Werkstoffe möglich)



Anzahl der Zähne: Wie genau und fein/grob kann geschnitten werden?

Im dritten Schritt, wird eines der wichtigsten Kriterien bei der Ermittlung des passendsten Sägeblatts herausgefiltert: die Anzahl der Zähne. Im Großen und Ganzen kann zwischen einer geringen, hohen und sehr hohen Zähnezahl unterschieden werden.




Anzahl < 36
Wer die Schnittleistung, der Schnittqualität
vorzieht ist bei Sägeblättern mit geringer
Zähnezahl genau richtig. Hier wird eine
Bearbeitung längs der Fasern empfohlen.
Ein schnelles Ergebnis wird erzielt,
jedoch auf Kosten der Qualität
des Schnitts (rau & grob).



36 bis 48 Zähne
Saubere Schnitte bei Querschnitten, Sägeblätter
mit einer hohen Zähnezahl meistern Querschnitte
mit Bravur
. Ausrisse sind bei dieser Zahnzahl
eine Seltenheit, können aber nicht ausgeschlossen
werden. Jedoch verstopft das Blatt durch die
kleine Spanlücke öfters bei Anwendung
längs der Fasern.



> 60 Zähne
Durch die hohe Anzahl an Zähnen kann
äußerst präzise ein sauberer und feiner
Schnitt
erzielt werden. Die Ausführung
des Schnitts erfolgt unter mehr Vorschub
und in langsamerer Geschwindigkeit, wodurch
der Schnitt in Ihrem Werkstück mit hoher
Präzision gesägt werden kann.


Zahnform: Welche Standzeit und Schnittqualität ist gewünscht?

Schnittqualität und Standzeit eines Blattes wird enorm durch die Form der Zähne beeinflusst.

Hier werden hauptsächlich vier Zahnformen unterschieden:



Die simple Form des Flachzahns wird für die Anwendung mit Vollholz mit Längsschnitten genutzt.
Die waagerechte Schneidekante eignet sich hierfür ideal.
Jedoch bietet die Form bei anderen Werkstoffen oder Querschnitten keine Verlässlichkeit, da das Risiko von Ausrissen, das Ergebnis ruinieren können.


Durch einen schrägen Schliff des Zahnrückens kann eine Neigung der Schneide um 10° erreicht werden.
Durch die Neigung können Werkstoffe sehr präzise getrennt werden. Je nach Zahn wird die Stellung der Neigung abgewechselt.
Schnitte längs sowohl auch quer zur Faser stellen kein Problem dar.



Beschichtete Werkstoffe können mit der Trapezform schonend bearbeitet werden.
Der Winkel um 45° an den Zahnecken ermöglicht Schnitte, welche Ausrisse an sensiblen Oberflächen verhindern.



Furnierte Werkstücke können mit Hohlzahn-Sägeblättern mit hoher Präzision bearbeitet werden.
Eine konkav gebogene Zahnbrust bildet eine besondere Zahnspitze mit der selbst bei Massivholz, äußerst feine und flache Schnitte möglich sind.



Kompatibilität mit der Maschine

Um entsprechend einen Schnitt überhaupt auszuführen zu können, muss natürlich das Blatt vorher auch erstmal in die Maschine passen. Dabei müssen verschiedene Faktoren bei Kreissägeblatt und Maschine beachtet werden. Und selbst dann müssen noch die Herstellerangaben in Betracht bezogen werden, um maximale Sicherheit und Funktionalität sicherzustellen. Um die Kompatibilität zu gewährleisten muss der Blattdurchmesser (in mm), die Bohrungsgröße (in mm) und auch die Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung der Kreissäge beachtet werden. Dabei können aber Reduzierringe verwendet werden, um ein Blatt an die benötigte Bohrung anzupassen.



Bei uns im Shop können Sie die Kompatibilität durch den Abgleich der technischen Daten der Kreissäge mit dem gewünschten Kreissägeblatt ausmachen.



Begrenzung der Spantiefe zur Erhaltung der Standzeit

Die maximale Spandicke wird durch die Spantiefe (wieviel Material ein einzelner Zahn des Blatts vom Werkstück abträgt) definiert. Die Standzeit eines Holzkreissägeblattes ist durchschnittlich höher, da Holz ein relativ weiches Material ist, womit die Spanntiefe problemlos mehrere Millimeter betragen kann, bevor die Gefahr einer Überlastung besteht. Jedoch ist die Spantiefe bei Anwendung mit solideren Werkstoffen wie z. B. Metall nicht außer Acht zu lassen. Die Begrenzung der Spantiefe vermindert die Rückschlaggefahr, da der Vorschub begrenzt wird. Dadurch wird zwar die Geschwindigkeit verringert, hat aber auch zum Vorteil, dass die Standzeit erhöht wird.



Jetzt wo Sie wissen, welches Sägeblatt Sie brauchen, müssen Sie nur noch herausfinden wo Sie es herbekommen: In unserem Geschäft als auch online werden Sie bestimmt fündig, denn wir besitzen die größte Sägeblattausstellung in ganz Oberschwaben!



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Noch nicht genug Wissen angeeignet? Dann können Sie sich auf unseren kommenden Ratgeber für Schleifscheiben freuen!